Damals lebte ich in Brannenburg im schönen Bayern. Wir hatten einen kleinen zauberhaften Garten den ich ziemlich der Natur überließ, was meinen Mann absolute Nerven gekostet hat. Immer wieder stand er in den Startlöchern dem "Unkraut" den Kampf anzusagen doch ich ließ ihn nicht!
Wenn ich so zurück denke muss ich schon echt sehr lachen. Es war teilweise wie in einer Comedy Show. Er gerüstet mit allem was geht um "Ordnung" zu machen und ich wild gestikulierend und schimpfend vor ihm....!! Ich habe wirklich alles gegeben und mittlerweile fragt er sogar was er "aufräumen" darf ( hihihi). Mir war schon immer lieber einen wilden Garten zu haben als so einen geschleckten der nur seinen englischen Rasen hat und ein paar Beete in denen auch nur das wächst was wir für schön und wertvoll erachten.

Also zu der Zeit stand ich noch ganz am Anfang und beobachtete alles was wuchs um es bestimmen zu können. Ich war hungrig danach alles zu erkennen und zu wissen für was man es nutzen kann. Ich hielt alles mit meiner Kamera fest und dokumentierte vieles. Eine Pflanze faszinierte mich damals unglaublich. Es blühte so zauberhaft mehrfarbig und hatte pelzige ganz weiche Blätter mit hellen flecken darauf. Die Bienen liebten es und ich wunderte mich, denn es wuchs in einem angelegten Beet und zwar reichlich.

Das faszinierende für mich war damals, dass dieses kleine Kraut mich buchstäblich zu sich rief. Ich war total erstaunt davon und saß stunden davor um es zu beobachten. Ich kann mich noch total daran erinnern wie ich damals über mehrere Wochen so wie es meine Zeit zuließ um das Beet herumkroch um möglichst viel von dieser für mich so ansprechenden Pflanze mitzubekommen. Es war für mich als würde sie mir immer wieder etwas zuflüstern, was ich allerdings noch nicht wirklich verstand. Eines weiß ich allerdings als wäre es gestern gewesen. Ich fühlte mich hingezogen, ich fühlte mich unglaublich wohl in ihrer Gegenwart, ich war neugierig wie sie sich veränderte und ich war mega traurig als sie verwelkte.
Im nächsten Jahr war sie plötzlich verschwunden. Ich begann mich zu fragen warum?

Zugegeben es dauerte etwas denn sowas hatte ich ja so noch nie so bewusst beobachtet doch eines Tages kam mir die Erkenntnis. Diese Pflanze die mich so verzaubert hatte war das gefleckte Lungenkraut. Sie wuchs direkt in einem Blumenbeet vor meinem Wohnzimmerfenster und zu dieser Zeit kämpften wir alle mit schweren Erkältungen und Husten. Es war für mich unglaublich.. sollte diese Pflanze wirklich nur bei mir gewesen sein um uns zu unterstützen wieder gesund zu werden?? War das was sie mir immer zuflüsterte eine Anleitung wie ich sie nutzen könnte damit sie mir best möglich helfen kann?? Es war für mich so unglaublich berührend dass ich von dort ab immer genauer hingesehen habe was um mich herum wächst und was das eventuell mit mir und meiner Familie zu tun haben könnte. Im nächsten Jahr kam sie nicht wieder und wir hatten auch keinerlei Husten oder Erkältungen. Sie wusste, wir brauchen sie nicht mehr.

Dieses Ereignis ist mittlerweile knappe 10 Jahre her. Seit dem habe ich unzählige Momente mit den permanent anwesenden Kraftpflanzen und liebevollen Unterstützern verbracht, sie beobachtet, ihnen gelauscht und mich von ihnen an die Hand nehmen lassen. Davon erzähle ich dir das nächste mal.

Deine Katrin